Bei den WFMC World Championships 2025 im luxemburgischen Wiltz trat die Weltelite des Kampfsports an. Das Turnier ist offen für verschiedenste Stile – von Kickboxen über Karate bis hin zu Taekwondo – und gilt deshalb als besonders anspruchsvoll. Unter mehr als 130 Sportschulen aus 18 Nationen, darunter Frankreich, Portugal, England und Marokko, setzte sich die Song’s Taekwondo-Schule Rheine eindrucksvoll in Szene: Mit neun Gold-, fünf Silber- und fünf Bronzemedaillen erreichten die Rheinenser den fünften Platz in der Schulwertung.
Schon zu Beginn des Turniers zeigte sich, dass die Rheinenser bestens vorbereitet waren. Im Formenlauf gilt es, feste Bewegungsabfolgen mit Präzision, Kraft und Ausdruck zu präsentieren. Hier beeindruckte Cedric Feismann in der Klasse der 18- bis 35-Jährigen mit seiner großen Beweglichkeit und Körperbeherrschung. Die Jury belohnte seine Leistung mit dem Weltmeistertitel. Im anschließenden Synchronformenlauf, in dem drei Athletinnen und Athleten dieselbe Form exakt gleichzeitig präsentieren müssen, kam es zu einem echten Rheinenser Duell: Das Trio Cedric Feismann, Oleksandra Yavorshchuk und Leonard Evelt sicherte sich Gold, nur knapp vor Thorben Holtel und Lexx Janzen, die mit einer ebenfalls starken Vorstellung Silber holten.
Besonders spannend wurde es dann in den Kampfdisziplinen. Im Pointfighting, bei dem nach jedem erzielten Punkt unterbrochen wird und blitzschnelle Reaktionen entscheidend sind, zeigten die Rheinenser Kämpfer eindrucksvolles Timing. Ilian Zimmer, der bei den 12- bis 14-jährigen Schwarzgurten antrat, zeigte trotz seines jungen Alters bemerkenswerte Übersicht und gewann souverän Gold. Devid Weber kämpfte sich bei den 15- bis 17-Jährigen mit schnellen Kontertechniken ins Finale und sicherte ebenfalls den Weltmeistertitel.
Auch Veronika Kutschma, die erstmals in der Klasse der 18- bis 35-Jährigen startete, bewies eindrucksvoll, dass sie dort hingehört: Mit extrem hohen und präzisen Tritten dominierte sie ihre Gegnerinnen im Pointfighting und krönte sich zur Weltmeisterin. „Veronika hat eine unglaubliche Körperkontrolle – ihre hohen Kicks gehören zu den besten des gesamten Turniers“, lobte Cheftrainer Leonard Evelt.
Im Light Contact, bei dem ohne Unterbrechung gekämpft wird, trat erneut Devid Weber an. Im Finale blitzte seine ganze Klasse auf und er holte sich überzeugend seinen zweiten Weltmeistertitel. Nicht weniger beeindruckend war die Leistung von Oleksandra Yavorshchuk: Mit starker Beinarbeit, sauberer Technik und taktischer Ruhe setzte sie sich in allen Runden durch und gewann ebenfalls Gold. Schon zuvor hatte sie im Pointfighting, im Formenlauf und im Synchronformenlauf triumphiert. Mit insgesamt vier Gold- und einer Bronzemedaille wurde sie nicht nur erfolgreichste Starterin der Schule, sondern beste Teilnehmerin des gesamten Turniers – eine außergewöhnliche Leistung in einem internationalen Feld.
Großmeister Heinz Evelt zeigte sich tief beeindruckt: „Oleksandra hat nicht nur technisch überzeugt, sondern mental auf einem außergewöhnlichen Niveau gekämpft. Sie hat in jeder Situation Ruhe bewahrt, ihre Gegnerinnen kontrolliert und nie die Übersicht verloren.“
Cheftrainer Leonard Evelt ergänzte: „Oleksandra hat diese Leistungen nun schon mehrfach bei großen Turnieren gezeigt. Sie gehört ohne Zweifel zu den größten Nachwuchstalenten Europas.“
Mit elf Starterinnen und Startern und insgesamt 19 Medaillen kehrt Song’s Taekwondo-Schule Rheine als eines der erfolgreichsten deutschen Teams aus Luxemburg zurück. Für die Schule war es der krönende Abschluss eines ohnehin erfolgreichen Jahres. „Wir hatten großartige Erfolge – sowohl in Schottland und Deutschland als auch jetzt hier in Luxemburg. Neben den internationalen Wettkämpfen haben wir wie gewohnt auch die Nachwuchsförderung groß geschrieben: Bei unseren Pokalturnieren, bei denen jeder Teilnehmer mit einem Pokal nach Hause geht“, so Evelt. „Bei uns bekommt jeder das, was er sucht: Die Freude am Sport, das Gemeinschaftsgefühl – und die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen.“