Zur Internationalen Deutschen Meisterschaft des “World Fighting Martial Arts Council” (WFMC) reisten Kampfsportbegeisterte aus der ganzen Welt nach Leverkusen. Mit etwa 800 Teilnehmern, darunter Kämpfer aus Deutschland, den Niederlanden, der Ukraine, Polen, der Türkei und Albanien, versprach dieses Turnier von Anfang an hochklassige Wettkämpfe und internationales Flair.
Recht spontan war auch Song’s Taekwon-Do Schule Rheine bei diesem Turnier vertreten: Der 21-jährige Cedric Feismann, 4. Dan, stellte sich der großen Herausforderung in gleich drei Disziplinen. “In diesem Jahr haben wir schon zahlreiche Turniere absolviert, einige weitere stehen noch an. Daher war ursprünglich auch gar nicht geplant, zu dieser Meisterschaft zu fahren. Doch ich finde es immer besonders spannend, gegen Kämpfer aus anderen Sportarten zu kämpfen! Bei einem Wettkampf wie diesem kann ich besonders viel lernen und mich weiterentwickeln. Daher bin ich dann doch zu diesem Turnier gefahren”, erklärt Feismann seine spontane Entscheidung.
Da das WFMC zahlreiche Kampfsportarten unter einem Dach vereint, fanden die Meisterschaftskämpfe in zahlreichen verschiedenen Disziplinen statt, wie beispielsweise Muay Thai, K1-Style Kickboxen und MMA.
Feismann nahm an insgesamt drei Disziplinen teil: Formenlauf, Point-Fighting und Lightcontact.
Gleich in der ersten Disziplin setzte Feismann ein Ausrufezeichen an die internationale Konkurrenz: Im Formenlauf gilt es, einen festgelegten Bewegungsablauf zu demonstrieren, der den Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner darstellen soll. Trotz starker Konkurrenz aus Korea überzeugte Feismann die Richter mit einer anspruchsvollen Form, in der er mit einer großen technischen Genauigkeit und Körperbeherrschung glänzen konnte. Mit der höchsten Gesamtwertung konnte sich Feismann ungefährdet den ersten Titel des Tages sichern.
Doch dies war erst der Auftakt einer beispiellosen Siegesserie: Die spontane Teilnahme des Rheinensers wurde im weiteren Turnierverlauf mit dem maximal möglichen Erfolg gekrönt.
Denn auch in den beiden Kampfdisziplinen Point-Fighting und Lightcontact konnte Feismann in seiner Gewichtsklasse alle Meisterschaftskämpfe für sich entscheiden.
Sowohl beim Point-Fighting als auch beim Lightcontact gilt es, mehr Punkte zu erzielen als der Gegner. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Disziplinen: Beim Lightcontact wird ohne Unterbrechungen gekämpft, während beim Point-Fighting nach jedem Punkt der Kampf kurz unterbrochen wird. Im Point-Fighting sind Schnelligkeit und Dynamik also ganz besonders stark gefragt.
Auf Feismann wartete direkt eine ungewohnte Herausforderung: Der erfahrene Rheinenser Athlet trat unter anderem gegen Kickboxer an, die sich auf Faustkämpfe spezialisiert hatten und somit ganz andere Techniken und Strategien erforderten.
Doch Feismann wusste sich zu behaupten und konnte mit seiner starken Tritttechnik die Gegner schnell in die Defensive drängen.
Mit klaren Siegen sicherte er sich beide Finalkämpfe und erreichte somit das bestmögliche Ergebnis: In drei Disziplinen trat der Rheinenser an, in allen dreien erkämpfte er sich den deutschen Meistertitel.
Trotz einiger Blessuren, die er sich im Laufe des Turniers zuzog, zeigte sich Feismann sehr zufrieden: “Ein toller Turniertag neigt sich dem Ende zu! Mit diesem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet – es freut mich zu sehen, dass ich mich vor der internationalen Konkurrenz nicht verstecken muss!”
Schulleiter und Großmeister Heinz Evelt, 7. Dan, ergänzt: “Schon Ende Oktober steht die Weltmeisterschaft des WFMC an. Hier wollen wir mit mehreren Schülerinnen und Schülern antreten. Nach diesem überragenden Erfolg sind wir guter Dinge, dass wir einige internationale Titel nach Deutschland holen können!“