Vier Weltmeistertitel für Taekwon-Do Schule Song Rheine!
Viermal Gold, einmal Silber, einmal Bronze: überragende Leistung unserer Schule.
Sechs Sportler unserer Taekwon-Do Schule starteten am vergangenen Wochenende für das Auswahlteam des Deutschen Taekwon-Do Bund e.V. bei der Taekwon-Do Leichtkontakt-Weltmeisterschaft in Birmingham, Großbritannien.
Zur 12. Weltmeisterschaft, ausgerichtet von der “T.A.G.B.“ der ‚”Taekwon-Do Association of Great Britain“ und deren Dachverband, dem „Taekwon-Do International“ traf sich die Elite der südkoreanischen Kampfsportart, um sich in den Disziplinen Kampf, Formenlauf, Bruchtest und darüberhinaus in der neu hinzugekommenen Kategorie „Ultimate Striker” zu messen. Mit über 3.000 Turnierstarts der 2.000 Teilnehmer aus 22 Nationen war das Turnier 2018 das bislang größte in der Verbandshistorie.
Zwei herausfordernde Turniertage erwarteten die Teilnehmer, unter ihnen auch unsere sechs Sportler, Michael Lambers (4. Dan), Sabrina Lambers (3. Dan), Jascha Helmer (3. Dan), Markus Dropmann (2. Dan), Markus Weiss (2. Dan) und Cedric Feismann (2. Dan). Begleitet und unterstützt wurden die Sportler von unserem Schulleiter und Großmeister Heinz Evelt (7. Dan). Für den Großteil des jungen Teams, das vom DTB e.V. berufen wurde, Deutschland bei der WM zu vertreten, war es das erste Turnier dieser Dimension. Mit ihrer bereits internationalen sportlich erlangten Erfahrung bei der Weltmeisterschaft 2015, beim Hanmadang Turnier in Südkorea, waren Sabrina und Michael Lambers nicht nur sportliche Motivatoren des Teams aus Rheine. 2015 belegten die Geschwister souverän den dritten Platz im Bruchtest. An diese außerordentliche Leistung galt es für die beiden anzuknüpfen.
Die 12. Weltmeisterschaft der “Taekwon-Do Association of Great Britain” wurde am Samstag, den 21. Juli, offiziell eröffnet. Sportler aller Nationen wurden im Rahmen der Eröffnungszeremonie feierlich begrüßt. Anschließend fanden die Wettkämpfe der Farbgurtträger statt.
Am Sonntag standen dann die für das TKD-Rheine Team wichtigen Kämpfe der Dan-Träger auf dem Programm.
Als erstes trat Cedric Feismann, eines der größten Nachwuchstalente des Deutschen Taekwondo Bund e.V., im Kampf an. Cedric, gerade einmal 15 Jahre alt, erreichte das Achtelfinale. Die vorausgegangenen Kämpfe konnte er dank seiner beachtlichen Technik und Beweglichkeit klar für sich entscheiden. Den Achtelfinalkampf entschied ein sehr starker und schneller Kontrahent aus Australien jedoch für sich. Cedric gab sich nach drei seiner starken Runden fair besiegt. Darüber hinaus vertrat Cedric das deutsche Nationalteam beim Teamkampf. Trotz des Altersunterschieds in der Herrenklasse – sein Gegner war mit 28 Jahren nahezu doppelt so alt wie er – konnte Cedric Feismann sich als stärkster Kampf-Athlet des deutschen Teams behaupten und erzielte einen Sieg gegen das schottische WM-Team.
Auch Markus Weiss, 17 Jahre alt, wusste bei seiner ersten Weltmeisterschaft zu überzeugen. Er trat in der Disziplin „Kampf“ an und dominierte seine Gegner aus England, Polen, Argentinien. Im Halbfinale trat er erneut gegen seinen britischen Gegner an. Im Finale traf er auf den mehrfachen Jugendweltmeister aus Wales. Markus erhielt dabei die Silbermedaille und ist sehr stolz darauf, den Titel des Vize-Weltmeisters im Kampf nach Rheine gebracht zu haben.
Doch damit noch nicht genug der erreichten Erfolge aus Rheinenser Sicht: Vier Starter traten später in den Disziplinen „Bruchtest“ und „Ultimate Striker‘“ an.
Beim „Ultimate Striker“- Wettkampf gilt es, spezielle Taekwondo-Techniken gegen ein Schlagpolster, ausgerüstet mit Beschleunigungs- sowie Druck-Sensoren auszuführen. Aus den Ergebniswerten dieser Sensoren wird Schlagkraft in Foot-Pound pro Sekunde (Leistung) errechnet. Mehrere Erstplatzierungen in vorangegangenen Turnieren belegen, dass diese zu den Favoritendisziplinen unserer Schule zählen.
So präsentierte sich auch Markus Dropmann (29) in Bestform. Er holte sich seinen Weltmeistertitel im “Ultimate Striker” mit dem Fuß im Super-Schwergewicht.
Jascha Helmer (Deutscher Meister im Bruchtest) konnte ebenfalls seine Leistung beim “Ultimate Striker”-Wettkampf abrufen. Jascha erlangte mit 18 Jahren im Mittelgewicht bei dem Tritt mit dem Fuß die Bronzemedaille in diesem internationalen Wettkampf.
Eine weitere Goldmedaille errang Michael Lambers, 24 Jahre alt. Michael, amtierender deutscher Rekordhalter beim gedrehten Tritt, dem so genannten Dollyo-Chagi mit dem Fußballen, konnte den Höchstwert des Wochenendes mit einer einzelnen Technik erzielen. Mit einer Schlagkraft von über 36.000 ft-lb/s, umgerechnet fast 70 PS, errang er mit seiner Fußtechnik ungefährdet die Spitze im Schwergewicht.
Beinahe wäre Michael sogar doppelter Weltmeister geworden: Beim „Grand Champ“ im Ultimate Striker gelang ihm im ersten Durchlauf der zweite Sieg. Hierbei wurden fünf verschiedene Techniken addiert um einen großen Gesamtwert zu erhalten. Mit dem gedrehten Tritt, einem Roundhouse-Kick, einem Faustschlag, einem gesprungenem Drehtritt sowie mit einem Schlag mit der Innenhandkante, konnte er einen Wert von 88.939 ft-lb/s, ca. 164 PS, erreichen. Zu seinem Nachteil jedoch wurden erst kurz vor der Siegerehrung zwei Nachzügler gemeldet und konnten seine Wertung – den bis zu diesem Zeitpunkt absoluten Spitzenwert – sehr knapp um lediglich 2.900 ft-lb/s übertreffen. Somit fiel Michael Lambers auf Platz drei zurück und musste sich hier mit der Bronzemedaille begnügen.
Eine beachtliche Leistung zeigte seine Schwester Sabrina Lambers, 22 Jahre alt, die Unglaubliches schaffte und zweifache Weltmeisterin wurde! Nachdem die Herren Jascha Helmer, Markus Dropmann und Michael Lambers in den Finalrunden beim Bruchtest ausschieden, konnte Sabrina Lambers ihrer Geheimfavoriten-Rolle gerecht werden: Beim Bruchtest geht es darum, die höchste Anzahl an Kunststoff-Brettern zu zerschlagen. Kunststoffbretter sind um ein vielfaches härter als Holzbretter. Sabrina Lambers lies souverän eine für sie problemlos machbare Menge Bretter auflegen und konnte die Konkurrenz mit einem einzigen Schlag hinter sich lassen. Sie zeigte ihre individuelle Spitzenklasse im Bruchtest. Sie war nicht nur die Sportlerin, die die meisten Bretter mit der Faust durchschlug und so Weltmeisterin in dieser Disziplin wurde – darüber hinaus war sie beste Sportlerin beim „Ultimate Striker“ mit der Hand im Mittelgewicht der Damen. Mit den erlangten beiden Weltmeistertiteln zählt sie nun neben unserem Großmeister Heinz Meister Evelt zu den erfolgreichsten Sportlern, die unsere Schule hervorgebracht hat.
Unser Trainer Heinz Evelt, der mit seiner Turniererfahrung und seinem individuellen Coaching erheblichen Anteil am Erfolg seiner Schüler hatte, zeigte sich sehr zufrieden. „Der großartige Medaillenspiegel für unsere Schule von vier Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille kann sich mehr als sehen lassen. Das Team war perfekt auf das Turnier eingestellt und hat sowohl physisch als auch mental Höchstleistungen vollbracht.“ so Evelt. Die Erfolge resultieren aus der Ausdauer der Sportler und der Qualität des Trainings: „Das tatsächliche Niveau des Kampfsport-Trainings zeigt sich erst in Kooperation mit anderen Schulen, anderen Verbänden und Teams anderer Länder. Erst im Vergleich mit anderen hochqualifizierten Athleten erkennen wir unsere Stärken und Schwächen und können uns dementsprechend kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern“ resümiert Schulleiter Heinz Evelt.